Die Geschichte der MTSE

 

Im November 2000, ausgelöst durch die "Köstritzer Kreisbahn" auf der Euromodell Bremen, kam ich von dort mit einer Startpackung Fleischmann Magic Train wieder nach Hause.  

Mein Eisenbahnerleben fing im Alter von fünf Jahren mit Märklin H0 an und seit 1979 war ich überzeugter Spur N-Bahner, aber 0e bot mit Sound und Rauch der Lokomotiven, einfach viel mehr greifbare Eisenbahnatmosphäre.

Und es begann von Anfang an "rügisch", mit den Bahnhöfen Fährhof, Jagdschloß und einem kleinen Schattenbahnhof namens Oldenfelde. Der Bahnhof Fährhof war am Vorbild der ehemaligen Nordstrecke der Rügenschen Kleinbahn orientiert, das Jagdschloß bestand aber aus dem Pappmodell eines polnischen Leuchtturm und auch der zugehörige Bahnhof war reine Phantasie. Nur der Name und der Streckenverlauf einen Berg hoch waren vom Vorbild inspiriert. Allerdings, genau so, wie die nachfolgende Betonbrücke aus Putbus, von der Südstrecke der Rügenschen Kleinbahn, heute RüBB. Der kleine Schattenbahnhof gestattete das Abstellen von drei Zügen und einen Lokwechsel. 

Fährhof mit dem Fähranleger war eine Reminiszenz an meine Spur N-Anlage mit dem Bahnhof Heiligenhafen und dem Fähranleger über den Fehmarnbelt.  Bis zu jenem November 2000 war ich überzeugter Anhänger von "DB-Epoche 3-eingleisige Hauptbahn" und auf meiner N-Anlage gab es neben Heiligenhafen und dem Fähranleger auch noch ein Stück der Vogelfluglinie mit entsprechenden Zügen. Ich habe über ein Jahr die Schmalspur in 0e parallel getestet und erst die Anschaffung einer IVk von Henke in der Rügenversion hat mich dann restlos und final überzeugt: Binnen kurzer Zeit war danach mein gesamtes N-Material verkauft.

Nachfolgend einige Bilder aus der Anfangszeit der MTSE.

 

 

Im Jahr 2004 konnte das Betriebsgelände der MTSE vergrößert werden. Ich habe mit dem Wechsel auf 0e konsequent modular gebaut. Jetzt bot sich die Gelegenheit, meine zunächst nur auf Ausstellungen nutzbaren Allee-Module, auch in die Heimanlage zu integrieren. Fährhof und die Allee wurden nun durch die Phantasiebahnhöfe Trent und Bergen Kleinbahn ergänzt. Zwischen Trent und Bergen Kleinbahn gab es dann noch die vom Molli inspirierte Ortsdurchfahrt mit dem Haltepunkt Schloßstraße.

 

 

Ab 2010 wuchs in mir der Wunsch, mich doch stärker am Vorbild der ehemaligen Nordstrecke der Rügenschen Kleinbahn zu orientieren.

Also wurde der Bahnhof Fährhof zum Bahnhof Wittower Fähre umgebaut und der Bahnhof Trent durch den Bahnhof Bubkevitz ersetzt.

Nur die Schloßstraße und Bergen Kleinbahn blieben vorerst noch unangetastet. Die Schloßstraße hatte mittlerweile sogar richtige Halbrelief-Häuser von Stangl erhalten und Bergen Kleinbahn ein Einfahrtsignal mit zugehörigem Stellwerk.

 

 

Seit 2018 habe ich den Phantasiebahnhof Bergen Kleinbahn durch den vorbildgerechten Bahnhof Bergen Ost ersetzt. Auch die Schloßstraße verschwand, nur die Meierei blieb erhalten. Meinen Fuhrpark habe ich auch bereinigt: Auf den Gleisen fahren nur noch Fahrzeuge, welche auf der ehemaligen Nordsstrecke der RüKB in den 50er/60er Jahren eingesetzt waren und auf der Straße sind DDR Fahrzeuge zu sehen.

Aber warum dann immer noch MTSE und nicht DR ? Nun, auch wenn ich mich weitgehend am Vorbild orientiert habe und die Bahnhöfe Wittower Fähre (gespiegelt) , Bubkevitz und Bergen Ost (zwei Gleise weniger)  das Vorbild ziemlich gut wiedergeben, lässt sich im Modell nicht immer alles exakt umsetzen, oder es gibt Dinge, auf die man nicht verzichten möchte (Anschlußgleis Meierei).  Bei der MTSE kann sich keiner beschweren "das war auf Rügen aber ganz anders", sondern höchstens erfreut feststellen "das war auf der Nordstrecke ja genau so". q.e.d.

Und so wurden im Jahr 2020, mit einem zünftigen Bahnhofsfest in Wittower Fähre, der Keimzelle der MTSE, 20 Jahre MTSE gefeiert.