Am Haltepunkt “Waldkapelle” der ETLB gibt es ein kleines Feldspat-Bergwerk. Der hier geschürfte Feldspat wird zur Herstellung von Porzellan und Steinzeug verwendet. Mittels der Bahn wird der gewonnene Feldspat zur Porzellanfabrik, die am Ende eines Abzweiggleises vor dem Bahnhof "Groß-Kleinitz" liegt, gebracht und dort in einen Bunker entleert. Der angelieferte Feldspat wird dann, nach Zerkleinerung, mit einem Förderband in den ersten Stock des eigentlichen Fabrikgebäudes transportiert. Die fertigen Güter (hauptsächlich Rohre für Abwasser etc) werden von einer Gleisrampe mittels gedeckte Güterwagen oder vom Fabrikhof mittels Lastwagen zu den Kunden in aller Welt versandt.
Mehr Informationen zum Transport des Feldpat gibt es hier.
Das Modell dieser Fabrik ist in Anlehnung an das Torhaus-Gebäude des Herstellers Stangl entstanden. Die Wände des Hauses wurden aus 3 mm MDF ausgesägt mit allen Öffnungen für Fenster und so. Nach dem Zusammenkleben wurden die Wände mit normaler weißer Wandfarbe aus dem Baumarkt, die hellgrau abgemischt war, gestrichen. Auf die noch nassen Oberflächen habe ich dann, per feinem Sieb, Sand aufgestreut und so den Verputz dargestellt. Da die Fabrik schon einen leicht vernachlässigten Eindruck vermitteln sollte, wurde dieser Verputz recht unregelmäßig aufgebracht.
Nach Trocknung der Wände wurden die Fenster samt Glasscheiben in die Öffnungen geklebt. Ich verwendete dazu Fenster von Modellbau Luers (artdetail), die ich noch auf Lager hatte. Die Dächer entstanden aus profilierten Plasikplatten aus dem Architekturbedarfshandel (Modulor), die erst ziegelrot bemalt wurden und dann mit dünner schwarzer Farbe verschmutzt wurden. Regenrinnen und Ablaufrohre wurden aus Evergreen-Profilen hergestellt. Zu guter Letzt habe ich das ganze Gebäude noch mal mit stark verdünnter dunkler Farbe gealtert.
Gleise und Weichen sind bei mir selbst gebaut aus Lindenholzschwellen und 2,5 mm hohen Schienenprofilen. Das ist überhaupt keine Hexerei und macht zudem auch noch Spaß! Benötigt werden neben den Schienenprofilen und den Schwellen einige Spurlehren, die man sich auch selbst anfertigen kann, falls man eine Drehbank hat . Herzstück und Weichenzungen werden mittels Feile und Lötkolben hergestellt, wobei hier eine gewisse Genauigkeit gefordert ist. Mittels eines "Probefahrgestells" wird immer wieder die Arbeit überprüft. So ca 2 Feierabende brauche ich für eine Weiche. Das Schöne ist, dass man jede gewünschte Weichengeometrie darstellen kann und somit nicht gezwungen ist, seinen Gleisplan nach den festen Geometrien gekaufter Serienweichen auszulegen. Wenn dann alle Fahrzeuge reibungslos (im wahrsten Sinne des Wortes!) durch die Weichen laufen, freut man sich doch ob seines Machwerkes! Gestellt werden meine Weichen übrigens per Hand mittels eines unterirdischen Gestänges, das vom Anlagenrand aus bedient werden kann. Gleichzeitig stellt dieses Gestänge auch die Herzstückpolarität um.