Polenz im Kleinen Triebischtal im Jahre 1930

Die 0e-Anlage "Polenz" stellt einen weitgehend vorbildgetreuen Nachbau der Station Polenz von der Helm- bis zur Rendlermühle nach. Polenz ist eine kleine typische Durchgangsstation auf der sächsischen Schmalspurbahnstrecke Wilsdruff-Gärtitz (WG-Linie) vor den Toren der Stadt des Weißen Goldes, Meissen. Der besondere Reiz liegt in der Abgeschiedenheit der Station vom Dorf Polenz, 2 km entfernt, weit unterhalb am Flusslauf der Kleinen Triebisch, im Reich von Wildschweinen, Reh und Hirsch, Fuchs, Hase und Dach sowie dem Haubentaucher und Eisvogel - die alle hier zu sehen sind. Zwei Mühlen rahmen das Geschehen ein. Zudem bilden ein kleiner Fichtenwald im Hintergrund und der Nachbau eines Fischzuchtteiches im linken Vordergrundbereich, dem Kobitzschsee, die Blickpunkte der ganz bewusst als Landschaftsanlage konzipierten 0e-Anlage. Ein großer Betriebsspaß steht also bei der Anlage nicht im Vordergrund. Mehr einfach in die Zeit des Betriebsgeschehens vor über 80 Jahren einzutauchen, den einen verkehrenden Zug bei seiner Fahrt aus dem Felseneinschnitt kommend zu erwarten, über den Damm vor der Rendlermühle zu verfolgen, dann zwei Brücken passieren lassen und im Bahnhof seinen kurzen Halt zu genießen. Nach der Passage der Helmmühle verschwindet der Zug wieder in den Anlagenuntergrund mit einem Ausweichgleis.


Obwohl nur ein Zug vorbildgerecht unterwegs ist, sind Modelle ausnahmslos aller sächsischer Gattungen von der IK bis zur Einheitslok vorhanden. Die Abstellkapazität reicht dafür längst nicht mehr aus. Ein zugegebenes "Luxusproblem", was ich vor vielen nun Jahrzehnten des begonnenen Anlagenbaus nicht erwartet hatte. Dazu rollt ein 1:43,5-Modell des von mir mitentwickelten Lindwurms (Auflage vier Stück) und demnächst die V 36 4801. Mit den Dieselfahrzeugen darf ein Schwenk in die Epoche III unternommen werden. Änderungen im Erscheinungsbild der 5,4 x 1,7 m Anlage sind dafür nicht nötig. Einzig für die blaue Diesellok müsste ein DRG-Wagen umbeschriftet werden, um eine Lz-Leistung zu umgehen.


Aus drei Arbeitsöffnungen heraus kann man das Geschehen sogar fast am Gleis stehend genießen. An einer Stelle ist der Spruch "Ich glaub ich steh im Wald" dann wörtlich zu nehmen. Eine Publikation zum Thema Landschaftsgestaltung vom Eisenbahn-Journal stellt den Aufbau dar. Ferner ist eine zehnteilige Folge in der Schweizer "Loki" allein zum Bau des Waldweihers erschienen.